Es ist der Moment, den jeder Aquarianer fürchtet: Sie kommen nach Hause und finden eine oder mehrere Garnelen leblos am Boden. Oftmals scheint es "ohne Grund" zu passieren, obwohl die Wasserwerte gestern noch in Ordnung waren.
Das Sterben von Garnelen ist der häufigste Suchbegriff und der größte Schmerzpunkt in der Garnelen-Aquaristik. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen liegt es nicht an einer mysteriösen Krankheit, sondern an einer von fünf klaren Ursachen.
Dieser Guide hilft Ihnen, die Ursache schnell zu identifizieren und sofort zu handeln.
Die 5 häufigsten Ursachen für plötzliches Garnelensterben
1. Kupfer und Schwermetalle (Der stille Killer)
Kupfer ist für Garnelen extrem giftig und bereits in geringsten Konzentrationen tödlich.
- Ursache: Kupfer gelangt oft durch alte Wasserleitungen, einige Fischmedikamente (auch wenn sie als "garnelensicher" beworben werden) oder durch Dünger, der nicht für Wirbellose geeignet ist, ins Wasser.
- Sofortmaßnahme: Führen Sie einen großzügigen Wasserwechsel (50%) mit aufbereitetem Wasser durch. Verwenden Sie einen Wasseraufbereiter, der Schwermetalle bindet. Entfernen Sie sofort alle Medikamente oder Dünger, die Kupfer enthalten könnten.
2. Nitrit-Peak (Der Klassiker)
Ein Nitrit-Peak ist die häufigste Todesursache in neu eingerichteten oder überfütterten Becken. Nitrit (NO2) blockiert den Sauerstofftransport im Blut der Garnele.
- Ursache: Das Becken ist nicht vollständig eingefahren (noch keine stabilen Bakterienkulturen), oder es wurde zu viel gefüttert, was zu einer Überlastung des Filters führt.
- Sofortmaßnahme: Messen Sie sofort den Nitritwert. Ist er über 0,2 mg/l, führen Sie einen großen Wasserwechsel (50-80%) durch. Füttern Sie die nächsten Tage überhaupt nicht. Fügen Sie Filterbakterien hinzu.
3. Häutungsprobleme (Der GH/KH-Faktor)
Wenn Garnelen sterben und ihre Häute unvollständig oder verformt sind, liegt dies oft an Problemen mit der Wasserhärte (GH/KH).
- Ursache: Das Wasser ist entweder zu weich (Mangel an Mineralien für den neuen Panzer) oder die Schwankungen der Wasserwerte sind zu schnell. Auch eine Überfütterung mit Proteinen kann zu Häutungsproblemen führen.
- Sofortmaßnahme: Führen Sie einen kleinen Wasserwechsel (10-20%) mit Wasser durch, das die korrekten GH/KH-Werte aufweist. Füttern Sie in den nächsten Tagen nur Laub und vermeiden Sie Proteinfutter.
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4. Plötzliche Temperatur- oder pH-Schwankungen
Garnelen reagieren extrem empfindlich auf schnelle Veränderungen.
- Ursache: Ein zu großer Wasserwechsel mit zu kaltem oder zu warmem Wasser, oder ein pH-Schwung durch CO2-Zugabe oder ungeeignetes Substrat.
- Sofortmaßnahme: Stoppen Sie alle weiteren Wasserwechsel. Überprüfen Sie die Heizung. Führen Sie zukünftige Wasserwechsel nur tropfenweise oder mit exakt temperiertem Wasser durch.
5. Überfütterung (Der häufigste Anfängerfehler )
Garnelen sterben häufiger an Überfütterung als an Hunger.
- Ursache: Zu viel Futter führt zu Sauerstoffmangel, schlechter Wasserqualität und Bakterienblüten. Das Futter fault, der Nitritwert steigt.
- Sofortmaßnahme: Entfernen Sie sofort alles nicht gefressene Futter. Füttern Sie die nächsten 3-4 Tage nicht. Denken Sie daran: Biofilm ist die Hauptnahrung Ihrer Garnelen.
Die goldene Regel: Stabilität und Beobachtung
Wenn Sie das Sterben stoppen wollen, müssen Sie zur Ruhe kommen und beobachten.
- Messen: Messen Sie sofort Nitrit, Nitrat, GH und KH.
- Handeln: Führen Sie die entsprechende Sofortmaßnahme durch (meist ein großer Wasserwechsel mit Wasseraufbereiter).
- Füttern Sie nicht: Geben Sie dem Becken Zeit, sich zu erholen.
Die Garnelen-Haltung ist eine Kunst, die Geduld erfordert. Wenn Sie diese Herausforderungen meistern, können Sie stolz auf Ihr Wissen sein.
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Fazit
Das plötzliche Sterben von Garnelen ist frustrierend, aber fast immer lösbar. Konzentrieren Sie sich auf die Stabilität der Wasserwerte und vermeiden Sie Schwermetalle.
Teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren – welche Ursache war bei Ihnen der Auslöser?
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FAQ – Häufige Fragen zum plötzlichen Garnelensterben
Warum sterben meine Garnelen plötzlich, obwohl die Wasserwerte gut sind?
Oft liegen die Ursachen in versteckten Faktoren wie Kupfer im Leitungswasser, kurzfristigen Nitrit-Peaks, Temperaturschwankungen oder Problemen bei der Häutung. Diese sind nicht immer sofort in einer Standardmessung erkennbar.
Wie erkenne ich, ob Kupfer im Wasser ist?
Kupfer lässt sich mit speziellen Wassertests oder Teststreifen nachweisen. Wenn mehrere Garnelen in kurzer Zeit sterben oder apathisch wirken, ist ein großer Wasserwechsel mit Wasseraufbereiter und der Verzicht auf kupferhaltige Produkte dringend zu empfehlen.
Was soll ich tun, wenn der Nitritwert plötzlich steigt?
Führen Sie sofort einen großen Wasserwechsel von 50–80 % durch, stoppen Sie die Fütterung für einige Tage und geben Sie Bakterienstarter in den Filter. Nitrit ist hochgiftig und eine der häufigsten Ursachen für plötzliches Garnelensterben.
Können Temperaturunterschiede Garnelen töten?
Ja. Bereits Unterschiede von 2–3 °C können Stress oder sogar einen Temperaturschock auslösen. Achten Sie darauf, dass Frischwasser immer temperiert ist oder langsam eingeleitet wird, damit sich die Tiere anpassen können.
Woran erkenne ich Häutungsprobleme bei Garnelen?
Typische Anzeichen sind unvollständige oder verformte Häute, festhängende Panzerreste oder Garnelen, die scheinbar „stecken bleiben“. Häufige Ursachen sind eine zu niedrige Gesamthärte (GH), starke Wasserwertschwankungen oder zu viel Proteinfutter.
Wie kann ich dauerhaft Garnelensterben verhindern?
Der wichtigste Faktor ist Stabilität: konstante Wasserwerte, maßvolle Fütterung, keine Schwermetalle und langsame Änderungen. Regelmäßiges Messen, Beobachten und vorsichtiges Eingreifen sorgen dafür, dass sich Ihr Garnelenbestand langfristig stabil entwickelt.